Über die Mundart von Karpfen

Neueste Erkenntnisse über das "Sprachverhalten" von Karpfen, die nicht annähernd so stumm sind, wie das menschliche Ohr einem glauben lassen mag.

(Anmerkung: Orthographie und Interpunktion sind dem Originaltext nachempfunden. Der Wortlaut des vorliegenden Textes wurde originalgetreu dem Artikel des Amerikadienstes entnommen.)

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„Stumm wie ein Fisch“ hat als Vergleich keine Gültigkeit mehr, seit man mit Hilfe von Mikrophonen festgestellt hat, daß auch die Fische Laute erzeugen und ihre eigene „Art-Sprache“ haben. Dazu berichtete kürzlich Dr. E.A. Delco von der Universität Texas (Austin) auf Grund seiner Versuche mit Süßwasserfischen, daß die Lockrufe, die von den Weibchen ausgestoßen werden, stets nur Männchen der gleichen Artzugehörigkeit beantworten. Ferner hat der Wissenschaftler bei Untersuchungen an Karpfen aus verschiedenen amerikanischen Gewässern die Erfahrung gemacht, daß es sogar unter den in diesen Gewässern heimischen Karpfenarten sehr feine „Dialekt“-Unterschiede gibt. So sind beispielsweise die Lockrufe von Karpfen aus dem Colorado-Fluß anders als die der Karpfen aus dem etwa 160 km entfernten Brazos-Fluß.

Dieser Artikel erschien im Amerikadienst „Allgemeines“ vom 02.09.1960 unter dem Titel "Karpfen sprechen Dialekt". Für weitere Artikel dieser Ausgabe wie: „Jane Addams – eine Auswahl ihrer Schriften“ oder „Das Geduldsspiel in Genf – Seit 22 Monaten Verhandlungen über Einstellung von Atomversuchen“, klicken Sie bitte hier.

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