Über die amerikanische Gewerkschaftsbewegung

1952 zählt die amerikanische Gewerkschaft Mitglieder aus europäischen 38 Nationen. Die „Pioneers of Labor“ berichtet in diesem kurzen Amerika Dienst Artikel über die Bedeutung der Einwanderer für das gesamte amerikanische Wirtschafts- und dem hohen Prozentsatz der europäisch-stämmigen Gewerkschaftsführer der letzten Jahre.

(Anmerkung: Orthographie und Interpunktion sind dem Originaltext nachempfunden. Der Wortlaut des vorliegenden Textes wurde originalgetreu dem Artikel des Amerikadienstes entnommen.)

Illustrationen

Illustration von Joanna Pawlik

Detroit – Welche bedeutenden Erfolge durch die kompromißlose Überwindung nationaler, rassischer und konfessioneller Gegensätze erzielt werden können, ist wohl am besten am Beispiel der amerikanischen Gewerkschaftsbewegung zu ersehen. Von Einwanderern aus 38 verschiedenen Nationen aufgebaut und zu dem heutigen politischen und wirtschaftlichen Machtfaktor entwickelt, war sie seit jeher der Schmelztiegel, in dem die heute in verschiedenen Ländern immer noch bestehenden und die Einigkeit der Gemeinschaft zersplitternden Gegensätze zu einer für die gesamte Nation zum Vorteil gereichenden Einheit verschmolzen wurden.
Wie aus der kürzlich erschienenen Broschüre „Pioneers of Labor“, in der die Bedeutung der Einwanderer für das gesamte amerikanische Wirtschafts- und sozialpolitische Leben aufgezeigt wird, zu ersehen ist, kam ein hoher Prozentsatz der amerikanischen Gewerkschaftsführer im letzten halben Jahrhundert aus den Arbeiterhochburgen Europas. Samuel Gompers, jahrzehntelang der Führer der AFL (American Federation of Labor), zum Beispiel stammt aus England, während sein Mitarbeiter und langjähriger Berater, Adolf Strasser, in Deutschland geboren wurde. Der „Vater“ des amerikanischen „Labor Days“, des nationalen Feiertages der US-Arbeiter, war der Sohn irischer Auswanderer. Auch die Wiege vieler heutiger Präsidenten der amerikanischen Gewerkschaften stand nicht in den USA. Philip Murray z.B., der jetzige Präsident der AFL und Vorsitzender der US-Stahlarbeitergewerkschaft, ist gebürtiger Schotte. Der mächtige Präsident der amerikanischen Bergarbeiter, John L. Lewis, stammt aus Wales; David Dubinsky (Präsident der „International Ladies Garment Workers“) ist Pole, und Mathew Woll, viele Jahre Vorsitzender der Photoindustriearbeiter, gebürtiger Luxemburger. Andere Präsidenten der amerikanischen Gewerkschaften kamen aus Island, Griechenland, Holland, Frankreich, Deutschland, Australien, Norwegen, Italien und Ungarn.

Dieser Artikel erschien im Amerikadienst „Wirtschaft und Arbeit“ vom 01.02.1952 unter dem Titel "Keine Vorurteile gegen Nationalität, Rasse oder Religion – die ameirkanischen Gewerkschaften wurden von Menschen aus 38 verschiedenen Nationen aufgebaut". Für weitere Artikel dieser Ausgabe wie „Die USA an der Schwelle des Atomzeitalters“, oder „Die Hintergründe der russischen Handelsoffensive“, klicken Sie bitte hier.

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