Hinter den Kulissen des Eisernen Vorhangs

Kurznachrichten aus Russland, Polen und Süd-Vietnam um 1955.

(Anmerkung: Orthographie und Interpunktion sind dem Originaltext nachempfunden. Der Wortlaut des vorliegenden Textes wurde originalgetreu dem Artikel des Amerikadienstes entnommen.)

Illustrationen

Religion schädigt Landwirtschaft

Die Einhaltung kirchlicher Feiertage durch die Kollektivbauern wirkte sich, wie die Leningrader „Prawda“ kürzlich mißbilligend behauptete, äußerst schädlich auf die landwirtschaftliche Produktion aus. Das Blatt erklärt, daß das Volk „eine Religion nicht braucht“ und verlangt die Abschaffung der kirchlichen Feiertage.

Polnische Jugendliche treten aus der kommunistischen Jugendbewegung aus

Zahlreiche Jugendliche treten der ZMP (kommunistische Jugendbewegung) lediglich deshalb bei, um in der Schule „bessere Noten oder andere Vorteile“ oder die Erlaubnis zum Universitätsstudium zu erhalten, bemängelt das Blatt der polnischen Jugendbewegung „Sztandar Mlodych“. Solange sie zur Schule gehen, „geben sich die Jugendlichen den Anschein, große ZMP-Aktivisten“ zu sein. Sobald sie aber die Schule verlassen haben, „treten sie aus der ZMP aus und beteiligen sich nicht mehr länger an der Arbeit“.

Flüchtlinge vor kommunistischem Regime machen Süd-Vietnam zu einem Zentrum des Katholizismus in Asien

Süd-Vietnam ist durch den Zustrom von Flüchtlingen aus dem kommunistisch beherrschten Nord-Vietnam zu einem bedeutsamen Zentrum der römisch-katholischen Kirche im Fernen Osten geworden, so teilten katholische Kreise in Saigon kürzlich mit. Im Laufe der letzten Monate haben dort mehr als 800 000 Flüchtlinge eine Zuflucht gefunden, von denen 80-85% Katholiken sind. Wie aus der gleichen Quelle verlautet, haben auch 606 vietnamesische Laien-Priester in Süd-Vietnam um Asyl gebeten.

Dieser Artikel erschien im Amerikadienst „Allgemeines“ vom 02.11.1955 unter dem Titel "Aus den Ländern hinter dem Eisernen Vorhang". Für weitere Artikel dieser Ausgabe wie: „Die drei Seiten eines Dreiecks – Die neue Theater- und Schauspielakademie in Stratford (USA)“ oder „Weniger Zuschauer – mehr aktive Sportler“, klicken Sie bitte hier.

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