Die Golfkrise – eine Chronologie der Ereignisse

Der zweite Golfkrieg, – auch erster Irak-Krieg genannt, wurde durch die Eroberung und Annektierung Kuwaits 1990 durch den Irak ausgelöst. Ein Jahr später wurde eine Koalition zur Befreiung Kuwaits gegründet, angeführt von den Vereinigten Staaten. Lesen Sie den chronologischen Ablauf des Konflikts in der Artikelserie des Amerika Dienst.

(Anmerkung: Orthographie und Interpunktion sind dem Originaltext nachempfunden. Der Wortlaut des vorliegenden Textes wurde originalgetreu dem Artikel des Amerikadienstes entnommen.)

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Washington – Nachfolgend führen wir die Chronologie der Ereignisse am Golf für den Zeitraum vom 1. bis 15. April 1991 fort.

1. April

Der Führer der kurdischen Guerilla, Barsani, fordert die Vereinigten Staaten, Großbritannien und Frankreich auf, Saddam Husseins „Völkermord und Folter unseres Volkes“ zu stoppen.

2. April

Berichten des US-Verteidigungsministeriums zufolge hat das irakische Militär die meisten wichtigen Städte im Norden des Irak zurückerobert.

3. April

Der französische Präsident Mitterand erklärt, der UN-Sicherheitsrat müsse den Irak für seine repressiven Maßnahmen gegen die kurdische Minderheit verurteilen, wenn er nicht seine politische und moralische Autorität verlieren wolle. Durch seinen Sprecher ließ der französische Präsident übermitteln, das UN-Embargo über Handel mit dem Irak solle solange beibehalten werden, wie die Unterdrückung anhält.
Mit 12 Stimmen zu 1 Gegenstimme Kubas und 2 Enthaltungen von Jemen und Ecuador verabschiedet der UN-Sicherheitsrat Resolution 687, in der die Bedingungen für den Waffenstillstand am Golf dargelegt werden.
Die Resolution bestätigt unter anderem die irakisch-kuwaitische Grenze wie sie 1963 festgelegt wurde, verfügt über die Zerstörung der chemischen und biologischen Waffen des Irak und ruft einen Ausschuß ins Leben, der feststellen soll, wie aus irakischen Öleinnahmen Reparationen gezahlt werden können.
Der Irak muß den Terrorismus aufgeben und geloben, keiner terroristischen Vereinigung zu gestatten, von seinem Territorium aus zu operieren.
Wenn der Irak alle Bedingungen erfüllt, wird im Gegenzug das Embargo schrittweise aufgehoben. Das Verbot von Rüstungsexporten in den Irak wird bestehen bleiben.
Resolution 687 stellt für jede Bedingung einen Zeitplan auf, dessen erster Schritt für die Entsendung einer UN-Beobachtertruppe in eine 15 Kilometer breite entmilitarisierte Zone – 10 Kilometer auf irakischem Gebiet und 5 Kilometer auf kuwaitischer Seite – entlang der irakisch-kuwaitischen Grenze ist.

5. April

Der NATO zufolge begeht die irakische Regierung „massive Menschenrechtsverletzungen“, und sie warnt Bagdad, seine Angriffe auf das kurdische Volk zu stoppen. Die Erklärung wird nach einem Treffen von 16 Nato-Botschaftern veröffentlicht. Einem Sprecher zufolge „verurteilen die NATO-Mitgliedstaaten einhellig die brutale Unterdrückung … und machen die irakische Regierung für diese massiven Menschenrechtsverletzungen verantwortlich“.
Mit 10 zu 3 Stimmen verabschiedet der UN-Sicherheitsrat Resolution 688, in der die „Unterdrückung“ des irakischen Volkes durch die Regierung „in jüngster Zeit in von Kurden besiedelten Gebieten“ verurteilt wird. Der Irak wird aufgefordert, die durch die Unterdrückung verursachte „Bedrohung für den Weltfrieden und die Sicherheit in der Region zu beseitigen“. Kuba, der Jemen und Zimbabwe stimmen gegen die Resolution, China und Indien enthalten sich.
Durch Schüsse aus dem irakischen Generalkonsulat in Istanbul werden bei einer Demonstration vor dem Gebäude eine Person getötet und zwei verletzt. Türkische Beamte erklären, einige Personen seien im Zusammenhang mit dem Zwischenfall festgenommen und Ermittlungen eingeleitet worden.

6. April

Die irakische Nationalversammlung nimmt mit 160 zu 31 Stimmen die Bedingungen der Resolution 687 des UN-Sicherheitsrats für einen Waffenstillstand am Golf an.
Der UN-Generalsekretär Javier Perez de Cuellar unterbreitet dem Sicherheitsrat Pläne, als ersten Schritt zur Durchführung der Waffenstillstandsresolution zum Golfkrieg zunächst 300 militärische Beobachter in die irakisch-kuwaitische entmilitarisierte Zone zu entsenden. Der Plan sieht vor, daß nach Entsendung der in der Resolution 687 vorgeschriebenen UN-Friedenstruppe UNIKOM – der Irakisch-Kuwaitischen Beobachtermission – alliierte Streitkräfte, die den Süden des Irak besetzt halten, ihren Rückzug antreten.
Irakische Diplomaten in Washington und bei den Vereinten Nationen werden vom US-Außenministerium erneut darüber informiert, daß mit Beginn der humanitären Hilfsaktionen „irakische Truppen keine Einsätze in irgendeinem Teil des Landes (einschließlich dem Norden und Süden des Irak) durchzuführen, die Leistungen humanitärer Hilfe an irakische Bürger behindern könnten“.

7. April

In einem 23seitigen Brief an Generalsekretär Javier Perez des Cuellar erklärt der Irak, die Bedingungen des UN-Sicherheitsrats zur Beendigung des Golfkriegs zu akzeptieren (...)

Dieser Artikel erschien im Amerikadienst vom 24.04.1990 unter dem Titel "Die Golfkrise – Chronologie der Ereignisse vom 1. bis 15. April 1991". Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.

Die Golfkrise – eine Chronologie der Ereignisse