Carter's Maßnahmen gegen wachsende Umweltprobleme

„Umweltprobleme machen nicht an Landesgrenzen halt. Im Verlauf des letzten Jahrzehnts sind wir uns zusammen mit anderen Nationen der Dringlichkeit internationaler Anstrengungen zum Schutz unserer gemeinsamen Umwelt bewußt geworden.", sagte Jimmy Carter am 23. Mai 1977 vor dem amerikanischen Kongress. Lesen Sie im Amerikadienst mehr über die Maßnahmen, die der Präsident zur Lösung der zunehmenden Umweltprobleme veranlasste.

(Anmerkung: Orthographie und Interpunktion sind dem Originaltext nachempfunden. Der Wortlaut des vorliegenden Textes wurde originalgetreu dem Artikel des Amerikadienstes entnommen.)

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Washington – Präsident Carter hat dem amerikanischen Kongreß am 23. Mai 1977 eine „Botschaft über Umweltfragen“ unterbreitet, aus der wir im folgenden als Auszug das Kapitel „Die irdische Umwelt“ bringen:

„Umweltprobleme machen nicht an Landesgrenzen halt. Im Verlauf des letzten Jahrzehnts sind wir uns zusammen mit anderen Nationen der Dringlichkeit internationaler Anstrengungen zum Schutz unserer gemeinsamen Umwelt bewußt geworden.
Als Teil dieses Prozesses weise ich den Präsidialbeirat für Umweltqualität (CEQ) und das Außenministerium an, in Zusammenarbeit mit der Umweltschutzbehörde (EPA), der Nationalen Wissenschaftsstiftung (NSF), der US-Behörde für Meeres- und Atomsphärenforschung (NOAA) und anderen zuständigen Behörden im Verlauf der nächsten 12 Monate eine Studie über die möglichen Veränderungen bis zum Ende dieses Jahrhunderts hinsichtlich Weltbevölkerung, natürlicher Hilfsquellen und äußerer Umwelt auszuarbeiten. Diese Studie soll als Grundlage unserer langfristigen Planung dienen. Außerdem ersuche ich den Beirat für Umweltqualität, in Zusammenarbeit mit dem Außenministerium sicherzustellen, daß wir innerhalb der Exekutive zu der bestmöglichen Koordination internationaler Umweltprogramme gelangen.

Weltbevölkerung

Rapides Bevölkerungswachstum ist ein wesentliches Umweltproblem von globalen Dimensionen. In den letzten 15 Jahren stieg die Zahl der Weltbevölkerung von drei auf vier Milliarden, wodurch die Ausweitung der Nahrungsproduktion und des Wirtschaftswachstums in der Welt im gleichen Zeitraum weitgehend aufgezehrt wurde.
Ohne Kontrolle des Bevölkerungswachstums steht die Sache schlecht für ausreichende Nahrung, Wohnung und die Erfüllung anderer elementarer Bedürfnisse der Weltbevölkerung. Wo das Dasein bereits armselig und mißlich ist, beeinträchtigen Anstrengungen zur Beschaffung der lebensnotwendigen Dinge die Umwelt häufig auf Generationen hinaus.
Es ist natürlich Sache jeder einzelnen Nation, ihre eigene Politik zu bestimmen. Aber wir sind darauf vorbereitet, schnell und uneingeschränkt auf alle Hilfeersuchen zur Durchführung von Programmen der Bevölkerungs- und Gesundheitspolitik zu reagieren. Ich habe das Außenministerium und das Amt für Internationale Entwicklung (AID) angewiesen, sich für Gemeinschaftsaktionen über internationale Organisationen, private Freiwilligenorganisationen oder indirekte Kontakte mit anderen Regierungen bereitzuhalten.

Umweltfragen bei wirtschaftlicher Entwicklungshilfe

Jedes Land muß selbst entscheiden, ob es versuchen will, Umweltschäden zu verhindern oder zu beseitigen. Aber ich bin überzeugt, daß letzten Endes jene Entwicklungsprogramme den größten wirtschaftlichen Nutzen bringen, die auch umweltpolitisch gesund sind. Um zur Annahme solcher Programme zu ermutigen, habe ich folgende Schritte unternommen:

1. Ich habe den Außenminister, den Leiter des AID und andere zuständige Bundesbehörden angewiesen, sicherzustellen, daß bei sämtlichen anstehenden Entwicklungshilfeprojekten der Umweltaspekt uneingeschränkt berücksichtigt wird.

2. Ich habe den Leiter des AID gebeten, Entwicklungsländer bei Managementaufgaben auf den Gebieten Umwelt und natürliche Hilfsquellen zu unterstützen. Diese Unterstützung könnte helfen, daß Entwicklungsländer ungeachtet der Quelle für die Finanzierung eines speziellen Projekts ihre Vorhaben unter umweltfreundlichen Gesichtspunkten in Angriff nehmen.


Internationale Vereinbarungen über Umweltschutz

Eine Anzahl von Bundesbehörden sind unter der Federführung des Beirats für Umweltqualität mit internationalen Umweltschutz-Aufgaben befaßt. Ich gebe für meine Regierung Anweisung zur Ausweitung dieser Anstrengungen unter besonderer Beachtung folgender Gebiete:

1. Das Abkommen über den Schutz gefährdeter Arten ist in Kraft getreten. Der nächste Schritt besteht darin, den Vertrag wirksam in die Tat umzusetzen. Die Vereinigten Staaten haben damit begonnen, den Handel mit gefährdeten Pflanzen- und Tierarten zu verbieten und andere Nationen zu ähnlichen Schritten zu ermutigen.

2. In Übereinstimmung mit dem Antarktis-Vertrag unterbreite ich heute dem Kongreß ein Gesetz, das den besonderen Schutz der Flora und Fauna der Antarktis vorsieht. Da diese abgelegene, unbevölkerte Region die Stabilität der Weltmeere und der irdischen Atmosphäre stark beeinflußt, muß dieser einzigartige ökologische Raum erhalten bleiben.

3. Die Konvention über Naturschutz und die Erhaltung frei lebender Tiere und Pflanzen in der westlichen Hemisphäre wurde im Jahr 1940 von Franklin D. Roosevelt unterzeichnet, wartet aber noch darauf, uneingeschränkt und systematisch ausgeführt zu werden. Den Ländern Nord-, Mittel- und Südamerikas schlage ich vor, daß wir jetzt diese Konvention über den Behördenapparat der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) verwirklichen. Ich befürworte dringend einen panamerikanischen Vertrag über (…)

Dieser Artikel erschien im Amerikadienst vom 03.06.1977 unter dem Titel "Weltweite Umweltprobleme – Botschaft Präsident Carters über Umweltschutz-Aufgaben an den US-Kongreß". Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.

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