Bombenanschläge in Nairobi und Daressalam – Trauerrede Verteidigungsminister Cohens

Am 07. August 1998 starben 214 Menschen durch einen Auto-Bombenanschlag, die auf die beiden amerikanischen Botschaften in Nairobi und Daressalam verübt wurden. Der Amerikadienst veröffentlicht die Trauerrede des Verteidigungsministers Cohen, die er einige Tage später zu Ehren der Getöteten auf dem Luftwaffenstützpunkt Andrews hielt.

(Anmerkung: Orthographie und Interpunktion sind dem Originaltext nachempfunden. Der Wortlaut des vorliegenden Textes wurde originalgetreu dem Artikel des Amerikadienstes entnommen.)

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Andrews Air Force Base – Nachfolgend veröffentlichen wir die Ansprache von Verteidigungsminister Cohen bei der Trauerfeier zu Ehren der bei den Bombenanschlägen in Nairobi und Daressalam Getöteten auf dem Luftwaffenstützpunkt Andrews vom 13. August 1998

„Herr Präsident, Frau Clinton, Außenministerin Albright, Abgeordnete des Kongresses, General Shelton, Vertreter der Vereinigten Stabschefs, Janet [Justizministerin Reno], verehrte Gäste, meine Damen und Herren, liebe Anverwandte und Freunde derjenigen, die wir heute ehren: Dies ist ein Augenblick tiefer Trauer und des Schmerzes – für die Familien, deren Angehörige ihnen entrissen wurden; für die vielen Freunde und Kollegen, deren Leben sie bereichert haben; und für unsere Nation, deren Sache sie so mutig gedient haben.
Richter Oliver Wendell Holmes, Jr. hat einmal folgende Worte gesagt, die uns heute Kraft geben: „Leider können wir unsere Träume nicht leben. Wir haben Glück, wenn wir ein Beispiel unseres Besten geben können und wenn wir in unserem Innersten das Gefühl haben, es ehrenhaft getan zu haben.“
Wir wollen bei diesem Anlaß unsere Trauer und unseren Dank den Familien gegenüber zum Ausdruck bringen, die sich hier versammelt haben, und den gefallenen Helden gegenüber, die ihre Träume gelebt und als Soldaten und Diplomaten mehr als ein Beispiel ihres Besten gegeben haben. Sie haben Härten erduldet, und dennoch haben sie still und stolz gedient. Sie kannten die Gefahren ihres Berufs, und dennoch haben sie ihr Leben für uns alle riskiert. Sie lebten mit Tatkraft und Hingabe. Sie waren die Besten, die Amerika zu bieten hat. Sie waren die besseren Engel unserer Natur.
Ich sehe die Männer und Frauen in Uniform als Botschafter des guten Willens und als Kämpfer, die unsere Werte und Tugenden verteidigen, wo immer sie stationiert sind. Aber der heutige Tag ist eine historische Erinnerung, daß Amerikas Botschaftern, Diplomaten und ihren Mitarbeitern keine Ausnahme von der Gefahr zugestanden wird, wenn sie an vorderster Front der Demokratie dienen. Im Namen der Streitkräfte der Vereinigten Staaten möchte ich allen Anerkennung zollen, die in unseren Botschaften, Konsulaten und Einrichtungen im Ausland arbeiten. Die Freiheiten, die wir würdigen, sind stärker, unsere Nation ist sicherer – wegen Ihnen und wegen dem, was Sie tun.
Die 12 Amerikaner und die 245 Kenianer und Tansanier wurden uns in einem gewalttätigen Augenblick von denen genommen, die mit Terror handeln und sich an dem Todeskampf ihrer Opfer erfreuen. Wir geloben heute hier, daß weder Zeit noch Raum unsere Entschlossenheit ins Wanken bringen werden, diejenigen vor Gericht zu bringen, die diese unsäglichen Akte der Feigheit und des Schreckens begangen haben. Wir werden nicht ruhen. Wir werden uns nie von dieser Aufgabe zurückziehen.
Diese Tragödie hat uns kostbare Leben gekostet, und es gibt keinen Ausdruck des Schmerzes und keinen Schwur der Gerechtigkeit, der den Schmerz dieses Tages von uns nehmen könnte, aber wir dürfen nie zulassen, daß Terroristen unsere Entschlossenheit untergraben, die fruchtbare Arbeit derjenigen fortzusetzen, die von uns gegangen sind. Ihr plötzlicher Verlust kann unser Zielbewußtsein nur stärken. Sie haben nicht gedient und Opfer gebracht, sie haben nicht ihr Leben gegeben, damit wir dieser neuen Welt den Rücken kehren, die wir für andere aufbauen. Wir müssen sicherstellen, daß die Fackel der Freiheit immer heller leuchtet als die Feuer des Hasses und daß wir weiterhin ein Amerika sind, das des Preises wert ist, den sie gezahlt haben.
Diese Söhne und Töchter Amerikas waren von hehren Zielen geleitet. Vor sechs Tagen haben sie uns verlassen, nachdem sie mehr als ein Beispiel ihres Besten gegeben hatten. Zusammen mit ihren Familien nehmen wir jetzt mit Ehrerbietung von ihnen Abschied, mit dem Wissen in unserem tiefsten Innersten, daß ihre Arbeit ehrenhaft getan wurde. Möge Gott unsere Nation weiterhin schützen, und möge Er dort oben, wo sie für immer wohnen werden, seine Arme für diese Helden öffnen.“

Dieser Artikel erschien im Amerikadienst vom 26.08.1998 unter dem Titel "Die Fackel der Freiheit muss heller leuchten als die Feuer des Hasses – Trauerrede des Verteidigungsministers". Für weitere Artikel dieser Ausgabe, wie: „Die Toten gehörten zu den Besten Amerikas“, oder „Amerikanische Hilfe dauert an“, klicken Sie bitte hier.

Bombenanschläge in Nairobi und Daressalam – Trauerrede Verteidigungsminister Cohens